Sonntag, 26. Januar 2014

Vom Auswahlverfahren bis zum offiziellen Vertrag

Vorläufige Zuweisung

Nach Abschluss des Begutachtungs- und Auswahlverfahrens bekommt man eine Email der Nationalen Agentur, wenn man ausgewählt wurde. Dies war Anfang Dezember 2013 der Fall. Die Maßnahme wird dann vorläufig zugewiesen. Nun hat man die Wahl, ob man diese Zuweisung annimmt oder seinen Platz in eine Art "Tauschpool" zurückgibt. Man hat dann die Chance auf eine Neuzuweisung. Eine Garantie seinen Wunschplatz zu erhalten hat man dabei aber grundsätzlich nicht. Bei mir war alles so wie gewünscht. Daher habe ich nach dieser Mail einfach warten müssen.

Endgültige Zuweisung

Die endgültige Zuweisung des Studienbesuchs kam in meinem Fall dann Anfang Januar 2014. Ich habe Post bekommen mit den Antragsunterlagen und einer großen Menge Belehrungen und Regelwerke. Zudem einen Vordruck für einen Antrag auf die Zuschussvereinbarung und die Abrechnungsbögen. Man im Antrag auf die Zuschussvereinbarung die Kosten für den Flug und den Flughafentransfer im Heimat- und Zielland angeben. Zudem sind länderspezifische Tagessätze zu ermitteln und anzugeben. Praktischerweise liegt ein Dokument mit den individuellen Tagessätzen der einzelnen EU Länder bei. Aus diesen Tagessätzen müssen alle anfallenden Kosten in den Zielländern finanziert werden. Das heißt der Transfer zu den einzelnen Stationen der Reise, die Unterkunft und die Verpflegung. Üppig sind die Sätze nicht. Die vom Organisator empfohlene Unterkunft ist aber auch kein fünf Sterne Hotel, sondern eine eher einfache Unterkunft. Daher denke ich, dass die Tagessätze knapp reichen werden.

Vertragliche Basis

Die eigentliche vertragliche Basis bildet dann die Zuschussvereinbarung, die aufgrund des Antrages bewilligt wird. Diese besteht aus einem mehrere Seiten starken Vertrag, der Details zum Studienbesuch regelt. Unter anderem auch dessen mögliche Kündigung, einige Auflagen (z.B. eine Vorgabe zum Berichtswesen) und die Abrechnungsmodalitäten.
Nun kann man die Buchungen komplettieren. Man muss beachten, dass die Angaben im Antrag dann die Maximalhöhen ausweisen. Wenn sich zwischen Antrag und Buchung die Kosten für den Flug nach oben ändern, muss in jedem Fall ein weiterer, in diesem Fall aber formloser Antrag bei der Nationalen Agentur abgegeben werden. Dieser muss die geänderten Kosten für den Flug beinhalten. Er muss vor dem eigentlichen Antritt der Reise bei der Nationalen Agentur vorliegen. Die Nationale Agentur zahlte in meinem Fall ziemlich schnell 80% der in der Zuschussvereinbarung aufgeführten Kosten als Vorschuss aus.

Informationen der CEDEFOP

Die CEDEFOP hat eine Website mit Informationen zusammengestellt, die man mit einem speziellen Login abrufen kann. Dort bekommt man Detailinformationen, z.B. eine Teilnehmerliste. In meinem Fall ist eine weitere Deutsche mit beim Studienbesuch dabei, der Rest der Teilnehmer kommt aus den unterschiedlichsten europäischen Staaten und der Türkei.

Informationen des Organisators

In meinem Fall ist die SEPE - Servicio Público de Empleo Estatal der Organisator im Zielland. Als Teilnehmer habe ich eine nette Mail bekommen, die die erste grobe Vorgehensweise, die Unterkunft und die geplanten Zeiten beschreibt. Es liegt aber bisher noch kein offizielles Programm vor. Dies wird nachgereicht. Ich werde natürlich berichten.

Wie geht's weiter?

Jetzt heißt es warten. Lange dauert es ja nicht mehr, bis die Reise losgeht.
Für mich als Rheinländer ist es natürlich ein wenig bitter, dass es am Tulpensonntag mit dem Studienbesuch losgeht. Ich verpasse also den Straßenkarneval in der Heimat. Die anderen Teilnehmer des Studienbesuchs werden mich sicherlich trösten.

Samstag, 25. Januar 2014

Das Bewerbungsverfahren

Bewerbung muss sein

Es stehen nur begrenzte Plätze für Studienbesuche zur Verfügung, deshalb ist ein Bewerbungsverfahren notwendig. Das Bewerbungsverfahren besteht aus einem mehrere Seiten langen Bogen, in dem man detailliert Motivation und beruflichen Hintergrund beschreiben muss.

Wissen teilen

Wichtig ist auch, dass man im Bewerbungsformular beschreibt, inwieweit man die gewonnen Erkenntnisse mit anderen teilen möchte. Der EU ist die Multiplikation des erworbenen Wissens wichtig, daher sollte man auf diesen Bereich besonderen Wert legen.

Mehrere Besuche wählen

Man muss sich mit dem Programm und den verschiedenen möglichen Studienbesuchen auseinandersetzen und (bis zu) vier verschiedene Studienbesuche als Alternative in dem Bewerbungsformular angeben. Diese kann man in eine Reihenfolge bringen. Das wird nach Möglichkeit berücksichtigt.

Abschicken und warten

Die Bewerbung auf die Studienbesuche ist ab einem bestimmten Tag freigeschaltet (dann gibt es auch erst das Bewerbungsformular). Ich habe die Bewerbung Ende Juni eingereicht. Nach der Einsendung zur nationalen Agentur heißt es warten. Für Deutschland ist die nationale Agentur beim pädagogischen Austauschdienst bei der Vertretung der Kultusministerkonferenz angesiedelt. Bei mir kam nach ca. 5 Monaten die Antwort, dass ich dabei bin.

Die Beschreibung des Studienbesuchs

Im September 2013 habe ich die Details des Studienbesuches auf der Seite des CEDEFOP, dem Europäischen Zentrum für die Förderung der Berufsbildung gefunden. Mein Interesse an der Thematik ist berufsbedingt vorhanden, denn als Ausbildungsleiter in einer Forschungseinrichtung im Staatsbesitz habe ich auch mit vielen europäischen Bewerbern zu tun. Die Idee einer Teilnahme ist aber mit einigen Hürden verbunden gewesen, die ich - wie auch den konkreten Ablauf - in den folgenden Artikeln beschreiben werde.

Die konkreten Inhalte und die Beschreibung des Studienbesuchs habe ich so von der Website des CEDEFOP entnommen:

Group No: 129

Type of visit:
VET


03/03/2014-06/03/2014


Madrid, Spain


Working language:
English



Category of themes:
Encouraging cooperation between the worlds of education, training and work.

Why?

There is a need for cooperation between vocational education and training (VET) schools and enterprises to develop quality of training programmes. New strategies have been implemented to increase the relevance of VET to labour market needs. The partnership between VET and businesses is nowadays the best way to assure effectiveness of VET.


What?

Participants will learn about:
• initiatives to ease the transition from school to work;
• how chambers, employment agencies, and other economic and vocational institutions cooperate together;
• results achieved with local municipalities, social partners, enterprises and employees;
• new vocational education and training dual system.


How?

Participants will:
• meet teachers and students in vocational training schools and settings;
• visit training centres;
• visit institutions that offer bridging programs;
• participate in discussions with experts and political decision-makers.


Whom?

• Directors of education and vocational training institutions, centres or providers,
• representatives of education and training networks and associations,
• representatives of educational services, labour offices or guidance centres,
• representatives of local, regional and national authorities.